Bericht van 7 februari
„Serengeti Watch“ veröffentlicht geheimgehaltene Umweltverträglichkeitsprüfung für geplanten Serengeti-Highway
Die Umweltschutzorganisation „Serengeti Watch“ hat am Wochenende die bislang noch geheimgehaltene Umweltverträglichkeitsprüfung für den geplanten „Serengeti-Highway“ veröffentlicht. Der Bericht umfasst 600 Seiten und ist in sechs Abschnitte unterteilt. Teil 1 enthält eine Zusammenfassung, aus der u.a. hervorgeht, dass bereits 2015 von 800 Fahrzeugen auszugehen ist, die auf der neuen Straße die Serengeti durchqueren werden (ein Fahrzeug in 2 Minuten). Bis 2035 soll sich diese Zahl dann auf 3.000 Fahrzeuge (ein Fahrzeug pro 30 Sekunden) erhöhen. Nach Auffassung von „Serengeti-Watch“ zerstört diese Prognose „jede Illusion, dass der Highway später nicht befestigt wird“.
In dem Bericht ist u.a. auch von einer Gefährdung bedrohter Tierarten wie z.B. Nashörner, von Verschmutzungen entlang der neuen Straßentrasse (auf der Karte oben in Rot eingezeichnet, in Grün die alternative Südumgehung) sowie von der Gefahr zunehmender Wilderei entlang der Straße die Rede.
Zum Bericht (in engl.)
Ist auch noch der Bau einer Eisenbahn durch die Serengeti geplant?
Der tansanische Transportminister Omar Nundu hat auf einem Treffen mit Geschäftsleuten aus Uganda die Notwendigkeit eines Verkehrskorridors von Tanga über Arusha und Musoma nach Kampala (Uganda) inklusive einer Eisenbahn hervorgehoben. Die Kosten für den Eisenbahnbau und den Hafenbau am Viktoriasee bezifferte er auf 2,7 Mrd. US-Dollar.
Am vergangenen Wochenende hat auch Vize-Wirtschaftsminister Lazaro Nyalandu den Ausbau des tansanischen Eisenbahnnetzes angekündigt. Anläßlich einer Dinnerparty mit führenden Mitarbeitern von Heidelberg Zement kündigte er eine Eisenbahnverbindung zwischen den Häfen Daressalam, Tanga, Mtwara und Musoma an.
Heidelberg Zement hat im Jahr 2010 seine Produktion gegenüber 2009 auf 1,1 Millionen Tonnen Zement pro Jahr verdoppelt und ist damit der führende Zementhersteller in Tansania. Die ostafrikanischen Zementfirmen fordern schon länger einen Ausbau der Infrastruktur. Die Transportkosten in Ostafrika seien fünfmal so hoch wie beispielsweise in China.